Nach einem arbeitsreichen Tag habe ich mich wie jeden Abend auf die Suche nach Tia gemacht. Leider fand ich sie nicht und ging in die Herberge um zu sehen ob ich dort helfen konnte. Ich erschrack, meine alte Herrin war mit einem Gefolge da. Ich war sehr irritiert, was machte sie hier? Wie es schien suchte sie Sklaven für ihre Felder oder suchte sie mich? Sie wollte mich kaufen doch mein Herr sagte nein. ich war sehr froh darüber, so musste ich mich nicht von meiner Tia trennen.
Doch dann überlegte er und sagte zu Nasty, "nun gut, als Zeichen meines guten Willens überlasse ich dir Bosk für zwei Hände." Mir viel die Kinnlade herunter, ich war einfach nur fassungslos. Wie konnte er das nur tun. Ich sah zu Tia, man konnte ihr ihre Verzweiflung auch ansehen. Ich war wie gelähmt. "Bosk hör zu, du gehst mit Lady Nasty mit und dienst ihr so wie du mir dienst, verstanden." Ich nickte nur, denn ich bekam keinen Ton heraus, ich hatte einen dicken Klos im Hals.
Dann brachen sie auf und ich musste mit. Ich sah immer wieder zu Tia, ich konnte mich nicht bewegen. Ich fühlte mich so schwer, so leer. Ich wollte nicht gehorchen, ich wollte hier bleiben, ich wollte bei ihr bleiben. Ich sprach zum Herrn, "Herr bitte, ich will hier nicht weg, ich ... " "Schweig, ich habe so entschieden und so wird es gemacht und jetzt geh!", sagte er in einem scharfen Ton. Ich sah zu Tia, schluckte, stand dann langsam auf, verabschiedete mich traurig von allen und ging dann. Sogar die Heilerin sah mich traurig an.
"Du wirst mir einiges erklären müssen Freundchen, vor allem wie du nach Lydius gekommen bist. Aber nicht mehr heute, heute haben wir andere Sachen zu besprechen." Die Reise nach Belnend kam mir unendlich vor. Ich sass in einer Ecke des Schiffes und dachte nur an meine Tia. Was sie wohl gerade tat? Ich unterhielt mich die ganze Überfahrt nicht mit meiner Herrin, sie hatte nur Augen für Grae den Heiler aus der Oase der Vier Palmen. Ich hatte das Gefühl, sie kamen sich näher. Sie durften das, und ich, ich wurde einfach weggerissen von dem was mir lieb und teuer war. Ich wäre am liebsten direkt über Bord gesprungen, wäre nach Lydius geschwommen hätte meine Tia geholt und wäre mit ihr weggelaufen, denn ich denke in Lydius hätte mich der Tod erwartet.
Die Herrin Nasty und der Slaver trafen sich nun fast täglich. An einem Tag wollte Nasty ihm ihren Turm zeigen. Ich musste mit, genauso die Sklavin von Grae, Kim. Als wir die Besichtigung beendet hatten mussten wir den Beiden Kalana servieren. Das Gespräch plätschterte so dahin und einer machte dem anderen Komplimente, bis plötzlich Nasty Grae fragte ob er ihr Gefährte werden möchte. Mir klappte der Mund auf und ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. Wie so was abläuft hatte ich noch nie gesehen und ich muss sagen es war sehr komisch. Der Slaver war auch sichtlich überrascht aber stimmte dann zu. Dann fingen die Liebesbekundungen an, ich dachte an Tia. Sollte ich doch fliehen?
Plötzlich sprach Kim, die Sklavin des Slavers. "Herr Herrin, ich habe als wir in Lydius waren gespürt, dass Bosk sich zu Tia hingezogen fühlt." Ich verschluckte mich erneut an meiner Spucke und musste wie wild husten. Kim hatte mich ein oder zweil mal in Lydius gesehen und meinte darüber urteilen zu können. Ich hob die Hand und drehte mit dem Finger am Kopf und zeigte zu Kim, dabei sah ich die Herrin an. Zum Glück gingen die Herrschaften nicht näher darauf ein. Sie fragte mich, warum mein Herr mich wohl abgegeben hat. "Wollte dein Herr uns ausspionieren?" Ich schüttelte den Kopf, "nein Herrin, er wollte nur freundlich sein." Die Herrschaften gaben sich mir der Antwort zufrieden.
Nach dem ich meine Arbeiten alle erledigt hatte, ging ich wieder zu den Herrschaften. Ich musste Ihnen was zu Essen und Trinken bringen, kniete mich dann neben sie. Plötzlich sprach die Herrin mich unvermittelt an: "Bosk hast du Heimweh? Willst du lieber zurck nach Lydius?" Ich nickte, konnte nicht wirklich sprechen, weil bei den Gedanken an Lydius und Tia hatte ich einen Kloss im Hals. Grae und Nasty sahen sich an, "Ich schätze Bosk sehr und ich hatte noch viel großen mit ihm vor, aber ich kann keinen unglücklichen Sklaven brauchen, wir bringen ihn zurück nach Lydius!" Ich konnte mein Lachen nicht verbergen.
Sie lieferten mich in Lydius ab. Ich kniete mich vor die Herrn, dankte ihr und küsste ihr zum Dank ein letztes Mal die Füsse. Dann verschwanden sie und ich blieb mit einem Lächeln zurück. Lydius hat mich wieder!
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